Also schlafen konnte ich die Nacht vor diesem Tag nicht wirklich. Wir haben diese Reise lange geplant und ihr immer intensiver entgegen gefiebert. Nun war es endlich soweit. Nachdem ich das Wohnmobil in Erfurt bei den Campernauten übernommen habe, luden wir unser ganzes Klimbim ein und ab ging die Post. Die erste Etappe sollte eine kurze sein, zu Eingewöhnung. Ziel war Herzberg am Harz, wo wir gegen 21:15 Uhr das erste Abendbrot im Camper genossen.

Nach einem gemütlichen Frühstück brachen wir bei Regenwetter auf nach Travemünde, von wo am Abend unsere Fähre nach Malmö (Schweden) ablegen sollte. Mit einem Spaziergang in Travemünde (das Wetter war inzwischen besser geworden) und einem leckeren Fischgericht vertrieben wir uns den Nachmittag. Unsere Fähre, die Finnfellow lief pünktlich ein und mit uns an Bord auch pünktlich wieder aus.

Frühstück auf der Fähre (naja, ging so) und dann los. Von Malmö aus fuhren wir über Ljungby, Jönköping, Örepro, Fagersta auf einen schönen Rastplatz nahe Storvik am Näsbysjön (Näsby-See).

Schweden ist schön! Dieses Mal wollen wir nach Norwegen aber nach Schweden werden wir ganz bestimmt auch noch eine Reise planen (und realisieren).

Von Storvik (Rastplatz Näsby) weiter Richtung Norden bis Mosjöns.

Zwei Meilensteine auf unserem Weg: Wir überqueren den Polarkreis und fahren dann über die schedisch/finnische Grenze. Der Grenzübertritt ist, wie erwartet, völlig unspektakulär. Wir sind ja nach wie vor in der EU und Corona wurde zum Glück zu den Akten gelegt.

Die Überquerung der Grenze nach Norwegen in Valtakunnanraja verlief ebenfalls glatt, wir fuhren einfach durch. Es war weit und breit niemand zu sehen, der uns hätte kontrollieren wollen. Es gab nur die Straße, kleine Seen, Gras und winzige Birken.

Auf norwegischer Seite in Kautokeino machten wir bei REMA 1000 unseren ersten Einkauf. Danach wurde die Gegend langsam abwechslungsreicher.

In Alta verbrachten wir die Nacht (in der es nicht dunkel wurde) auf dem kleinen aber feinen Campingplatz "Alta River Camp", direkt am Flus "Altaelv".

Es ist eine karge Landschaft, dieses nördliche Norwegen, aber trotzdem von erhabener Schönheit. Von Frühling war hier jedoch noch nichts zu sehen.

 
Und dann war es soweit. Wir waren da - am Nordkap.
 

WOW, was für ein Anblick!

Die Mitternachtssonne versteckt sich ein wenig hinter den Wolken aber drei Minuten später lässt sie sich doch noch blicken.

 
Fakt ist, die Gewaltigkeit und die wilde Schönheit der norwegischen Landschaft kann man nur live in voller Pracht erleben. Bilder und Videos geben die Wirklichkeit nur zum Teil wieder.
 

Zugegeben, der Eintrittspreis von knapp 30 Euro pro Person ist schon heftig aber wir haben es trotzdem nicht bereut. Praktisch ein großer Teil des Nordkapplateaus ist unterhölt. Dort befindet sich ein Kino, in dem halbstündlich filmisch durch die vier Jahreszeiten am Nordkap geführt wird, geschichtliche Höhepunkte, anschaulich nachgestaltet in verschiedenen Dioramen, eine Licht-Akustik-Effekt-Show und vieles mehr. Im oberirdischen Teil gibt es das Restaurant "Kompass", das "Kaffehuset" und natürlich der unvermeidliche Souveniershop.

Am 29.05.2023, gegen 15:00 Uhr verließen wir das Nordkap in Richtung Alta.

Dieser Tag war nicht gut. Ich Dussel habe mein Handy fallen lassen - Display kaputt 😈. Deshalb gibt es an diesem Tag keine Bilder.

In Alta neues Handy gekauft, nun gibt`s auch wieder Bilder und Videos. Unsere Reise geht weiter in Richtung Lofoten. Das Wetter ist nun gemischt und ziemlich kühl. Aber was soll`s. Das Auto hat `ne Heizung und wir warme Klamotten.

Einen schönen Stellplatz fanden wir am frühen Abend in Olderdalen am Lyngenfjord, wo wir am Morgen im Schnee erwachten.

Da denkt man, morgen fahren wir dann schnell mal dahin - auf der Landkarte sieht das auch gar nicht weit aus aber der Weg nimmt und nimmt kein Ende. Egal wo man langfährt, hier oben im hohen Norden - die Landschaft ist atemberaubend. Wir haben nun noch ungefähr 100 km, bis wir die Lofoten-Inselgruppe erreichen. Die erste Insel auf unserem Weg und die zugleich größte und östlichste Insel der Lofotenkette, ist Austvågøya.

Der SAMI-Shop wirkte auf uns wie ein Magnet. Die gleiche Wirkung hatte er auf mein Portemonnaie 🙈.

Die Lofoten, eine Inselgruppe mit ca.80 Inseln, im Norden Norwegens, ca. 100 bis 300 km nördlich des Polarkreises, ist wohl eine der bekanntesten Regionen Norwegens. Diese Inselgruppe durchstreifen wir nun, von Norden kommend für die nächsten 2 Tage. Die Nacht verbringen wir auf dem Campingplatz Hov im Norden der Insel Gimsøy. Nachfolgend ein paar Eindrücke von der Strecke entlang der E10.

Bekanntlich ändert sich das Wetter im Norden Norwegens gerne mal von jetzt auf gleich. So fing es an unsrerem Übernachtungsort, kaum das wir standen, an zu stürmen und zu regnen. Trotzdem machten wir uns nach dem Abendessen noch auf einen Abenteuerspaziergang (der Weg war zwar kaum zu erkennen aber gangbar).

Von der Insel Gimsøy aus fuhren wir weiter Richtung Südspitze der Lofoten. Eine sehr schöne Strecke, leider bei schlechtem Wetter. Am späten Nachmittag kam dann die Sonne hin und wieder zum Vorschein, so dass wir noch ein paar schöne Fotos in den Kasten bekamen. Zur Übernachtung wählten wir den Campingplatz "Moskenes Camping". Dieser macht einen sehr sauberen und ordentlichen Eindruck. Von hier aus geht es morgen mit der Fähre zurück ans Festland, nach Bodø.

Heute gibt es nicht viel zu vermelden. Wir waren gegen 08:30 Uhr am Fähranleger Moskenes umd mit der Fähre nach Bodø über zu setzen. Das es unentwegt regnete, gibt es keine Bilder. Es wäre sowieso nicht viel darauf zu sehen gewesen. Die Fähre legte gegen 11:00 Uhr ab und war etwa 4 Stunden später in Bodø. Für die Nacht stehen wir auf einem kleinen Parplatz an einer ruhigen Nebenstrecke nahe dem Saltstraumen (stärkster Gezietenstrom der Welt). Auch an diesem haben wir nicht angehalten, weil es in Strömen geregnet hat.

Morgen fahren wir (in zwei Etappen) weiter in Richtung Atlantikstraße, ein spektakulärer Straßenabschnitt zwischen Kristiansund und Bud. Dabei werden wir morgen wieder den Polarkreis überqueren, und zwar am Polarkreiscenter, etwa 60 km nördlich von Mo i Rana.

Das Wetter ist wieder ok. Ab und zu scheint die Sonne, Schauer gibt es nur vereinzelt. So macht das Reisen wieder Spaß. Die Gegend ist wie immer sehr schön, immer ein bisschen anders, aber immer schön.
Heute haben wir den Nordpolarkreis in südlicher Richtung erneut überquert. Im Artic Circle Center, an der E6, 80 km nördlich von Mo i Rana, sind natürlich der unvermeidliche Souvenierschop und ein Bistro zu finden.

Und dann waren wir wieder am Polarkreis:

Trotz erneutem Regenwetter genossen wir auch heute die wunderbaren Landschaften Norwegens. Wir fuhren ca. 430 km Richtung Kristiansund und Atlantikstraße. Der Campingplatz, den wir eigentlich für die Nacht nutzen wollten, gefiel uns nicht sonderlich, es war alles ein wenig lieblos, keine Rezeption, nur Onlineanmeldung war möglich, und so weiter. Wir haben dann einen Rastplatz in der Nähe gewählt und auch ziemlich ruhig gestanden.

Auch heute kein Superwetter. Aber so ist das nun einmal. Dafür fanden wir einen  kleinen idyllischen Campingplatz mit Stellplatz direkt am Meer. Und am Morgen schien die Sonne 😀.

Die Atlantikstraße ist ca. 8 km lang und schwingt sich über acht Brücken von Insel zu Insel. Manche sagen, es ist die schönste Autofahrt der Welt, wenn man die Atlantikstraße befährt. Es ist eine tolle Strecke, die 1989 fertig gestellt wurde, und eine touristische Attraktion. Daher ist es dort ziemlich überlaufen, auch wenn noch keine Hochsaison ist. An dieser Straße einen Fotostop einzulegen, wenn man gerade in der Gegend ist, lohnt sich aber allemal.

Noch ein paar Fotos von anderen Fotografen (Quelle: https://pixabay.com):

So langsam müssen wir uns auf den Heimweg machen. Deshalb kehren wir heute norwegens Küste den Rücken und fuhren in Richtung Schweden. Unterwegs besuchten wir den wahrscheinlich größten Elch der Welt, "Big Silver Moose".

Der Grenzübertritt von Norwegen nach Schweden ging reibungslos vonstatten, wir fuhren einfach durch.

Der Elch ist die größte Hirschart, die heute in Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika zu Hause ist. Unsere Hoffnung, auf der Reise durch Skandinavien wild lebende Tiere zu sehen, erfüllte sich leider nicht. Deshalb besuchten wir noch einmal den Elchpark Laganland. Wir waren am Beginn unserer Reise schon einmal dort, sind aber nicht in den Park, weil uns der hohe Eintrittspreis von 12,50 € / Person für ein Gehege mit ca. 7 Tieren zu hoch war und weil wir eben hofften wilde Elche zu sehen.

Nach einer kurzen Unterhaltung mit den Elchen, an der diese kein sonderliches Interesse zeigten, fuhren wir weiter über die Öresundbrücke nach Dänemark. Dieses beindruckende Bauwerk verbindet seit dem 01. Juli 2000 die Städte Malmö und Kopenhagen.

Irgendwann in den letzten Tagen habe ich gelesen, dass es auf der Insel Rømø bei "Otto und Ani´s Fisk" die besten Fischbrötchen der Welt gibt. Wir haben sie probiert, die sind wirklich lecker. Ob es die besten der Welt sind, können wir nicht beurteilen, dazu fehlen uns noch zwei bis drei Vergleiche 😅. Ein Bild von dem Fischgeschäft folgt.

Tja, die Reise geht langsam zu Ende. Bevor wir Richtung Deutschland aufbrachen, besuchten wir noch den Autostrand bei Lakolk. Der Strand ist mehrere Kilometer lang und je nach Ebbe oder Flut zwischen einem und bis zu vier Kilometer breit. Es ist wirklich beeindruckend, mit dem Auto (oder in unserem Fall mit dem Wohnmobil) den Strand zu befahren. Ein erfrischendes Bad beri 16°C Wassertemperatur gehörte natürlich dazu.

Anschließend ging es weiter Richtung Deutschland. Die letzte Nacht unserer Reise stehen wir auf dem schönen Campingplatz "CAMPING an der WATERKANT" in Westerdeichstrich.

Am 24.06.2023, gegen  Mitternacht waren wir nach einem kurzen Abstecher (Familienbesuch) in Hamburg wieder zu Hause.

Wir sind 7367 km gefahren und haben dabei ca. 650 Liter Diesel verbraucht.

Nun geht das normale Leben wieder los, unsere tolle Reise jedoch werden wir nie vergessen.